Zwischen Braunschweig und Wolfsburg geht es voran. Die Maßnahmen an der Weddeler Schleife sorgen zukünftig nicht nur für einen dichteren Takt zwischen den Großstädten. Auch die Wirtschaft der Region profitiert vom Ausbau des Großprojektes. Was der Deutschlandtakt in Niedersachsen bewegt.
Die Weddeler Schleife zwischen Weddel und Fallersleben ist Teil der Verbindung Braunschweig–Wolfsburg. Vor allem Züge des Personennah- und -fernverkehrs sind auf der circa 20 Kilometer langen Schleife unterwegs. So fahren beispielsweise 100 Züge täglich entlang der Schleife. Darunter sind knapp 50 Nahverkehrszüge, die bislang überwiegend nur stündlich verkehren. Doch auch für den Güterverkehr ist die Weddeler Schleife, auf der bis zu 160 km/h gefahren werden kann, ein entscheidender Knotenpunkt.
(Quelle: DB AG)
Was entsteht an der Weddeler Schleife?
Um zusätzliche Kapazitäten für den Personen- sowie Güterverkehr zu schaffen, wird der elektrifizierte Abschnitt bis 2023 zweigleisig ausgebaut. Hinzu kommen acht neue Brückenbauwerke sowie die Erweiterung von zwei
Eisenbahnüberführungen, die bisher nur eingleisig befahrbar sind. Außerdem wird entlang der Strecke der Schallschutz erweitert.
Welche Verbesserung bringt das Projekt …
… für Anwohnende?
Vor allem der nördliche Teil der Strecke wird mit Lärmschutzwänden
nachgerüstet, sodass der Geräuschpegel für Anwohnende möglichst niedrig ist. Zudem werden immer mehr Güterzüge mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet, welche die Geräuschbelastung weiter reduzieren.
... für Reisende im Nah- und Fernverkehr?
Auf dem betreffenden Abschnitt wird die bisher bestehende stündliche Taktung ausgebaut. Zukünftig sollen Fahrzeuge im ganztägigen Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg unterwegs sein. Wochentags wird mit 75 Nahverkehrszügen geplant. Die Taktverdichtung und die damit steigenden Kapazitäten bringen mehr Flexibilität für Reisende sowie eine insgesamt qualitative Verbesserung im Nah- und Fernverkehr für die gesamte Region. Das unterstreicht auch Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Der zweigleisige Ausbau der Weddeler Schleife gehört zu den ersten Projekten, die wir zur Umsetzung des Zielfahrplans Deutschlandtakt neu beginnen. Damit wird ein regelmäßiger Halbstundentakt zwischen den Industriestandorten Braunschweig und Wolfsburg möglich. Das Projekt stellt das Signal auf Grün für den Start des Deutschlandtakts in Niedersachsen.“
… für den Schienengüterverkehr?
Auch für den Güterverkehr bringt der Ausbau zusätzliche Kapazitäten und deutliche Verbesserungen. Insbesondere zwischen Braunschweig und Wolfsburg profitieren Industrieunternehmen wie Volkswagen von der klimaschonenden Verbindung zwischen den Standorten.
… zusammengefasst:
Eine durchgehende Angebotsverdichtung im Nahverkehr auf 2 Züge pro Stunde (mit Halbstundentakt bei vollständigem Ausbau) wird auf den Relationen Braunschweig – Weddel – Helmstedt bzw. Braunschweig – Weddel – Fallersleben – Wolfsburg möglich.
Erhöhung der Betriebsqualität: mehr Pünktlichkeit, insbesondere im Schienenpersonenverkehr
Mehr Güter können von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Eine weiträumige Umfahrungsmöglichkeit des Knotens Hannover/Lehrte und eine Erhöhung der Resilienz des gesamten Schienennetzes im Störungsfall werden ermöglicht
Was kosten die Maßnahmen?
Laut aktueller Schätzung belaufen sich die Kosten der Maßnahmen zum Ausbau auf 150 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen und der Regionalverband Großraum Braunschweig tragen 25 Prozent der Kosten. Der Bund beteiligt sich mit der Übernahme der übrigen Kosten.
Wie geht es weiter?
Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für Ende 2023 geplant. Aktuelle Meldungen zu den Maßnahmen rund um die Weddeler Schleife finden Sie bei der Deutschen Bahn.
Informationen des Regionalverbandes entdecken Sie hier.
1990er
Planung zum zweigleisigen Ausbau
1996 bis 1998
eingleisiger Bau und abschnittsweise zweigleisiger Ausbau
Ende 2017 bis Mitte 2019
Aktualisierung der Planunterlagen
2021
Start der Realisierungsphase
Ende Oktober 2021
Baustart zweigleisiger Ausbau
Ende 2023
voraussichtliche Fertigstellung und Inbetriebnahme