Die Grundvoraussetzung für den Deutschlandtakt ist ein funktionierendes Schienennetz. Deshalb modernisiert die DB InfraGO AG wichtige Hauptstrecken. Ein elementarer Baustein ist die Generalsanierung.
117 Kilometer Gleise, 152 Weichen und 130 Kilometer Oberleitung: Am 15. Juli 2024 haben die Bauarbeiten auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim, der sogenannten Riedbahn, begonnen. Innerhalb von fünf Monaten saniert die DB InfraGO AG alle notwendigen Anlagen auf der rund 70 Kilometer langen Strecke. Damit ist die Riedbahn der erste von 42 geplanten Korridoren, die im Rahmen einer Generalsanierung grundlegend modernisiert werden sollen. Die Riedbahn gehört zu den am stärksten befahrenen Strecken bundesweit und hat daher Auswirkungen auf den gesamten Zugverkehr.
Was ist eine Generalsanierung?
Pünktlichere Züge immer und überall in ganz Deutschland: Damit dieser Anspruch Wirklichkeit werden kann, haben sich die Bundesregierung und die DB InfraGO AG auf eine schrittweise Sanierung der am stärksten ausgelasteten und in einem schlechten Zustand befindlichen Korridore des deutschen Schienennetzes verständigt. Die geplanten Generalsanierungen umfassen mehr als 4.000 Streckenkilometer – das entspricht etwa zehn Prozent des Gesamtnetzes in Deutschland. Betroffene Strecken sind neben der Riedbahn beispielsweise die viel befahrenen Strecken Oberhausen–Emmerich oder Würzburg–Nürnberg. Die aufwändigen Modernisierungsvorhaben erfolgen nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt. So bleibt die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger weitgehend erhalten.
Eine Generalsanierung fasst zahlreiche notwendige und absehbare Baumaßnahmen in einem möglichst kurzen Zeitraum – in der Regel fünf Monate – zusammen, um verkehrliche Einschränkungen im Anschluss an die Generalsanierung für mindestens fünf Jahre auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei entwickelt die DB InfraGO AG sowohl das Streckennetz als auch die Bahnhöfe gemeinsam weiter – von der modernen Stellwerkstechnik bis hin zum modernen Bahnhof.
Das sind die Ziele einer Generalsanierung:
pünktlichere Zugfahrten: Robuste störungsresistente Anlagen machen die Infrastruktur zuverlässiger und die Züge pünktlicher.
mehr Planbarkeit: Weniger verkehrsbedingte Einschränkungen sorgen für mehr Planbarkeit bei den Fahrgästen.
besseres Reiseerlebnis: Attraktive, saubere und barrierefreie Bahnhöfe steigern das Reiseerlebnis und die Zufriedenheit aller Fahrgäste.
Was hat die Sanierung des Netzes mit dem Deutschlandtakt zu tun?
Durch die umfangreichen Maßnahmen soll das Schienennetz zeitnah und nachhaltig zuverlässiger werden. Das Bauvolumen ist anspruchsvoll, aber notwendig. Denn ein funktionierendes Bestandsnetz ist die Grundlage für zuverlässige Anschlüsse im Personenverkehr und einen reibungslosen Güterverkehr. Parallel zur Generalsanierung erfolgen in der Fläche weitere Baumaßnahmen, die zum Deutschlandtakt beitragen.
Wie geht es weiter?
Die DB InfraGO AG stimmt mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ab, welche Korridore bis 2030 saniert werden sollen. In den vergangenen Jahren waren die Planungshorizonte in der Regel sehr viel kürzer, sodass die Generalsanierung eine wichtige Planungssicherheit für Reisende und Verkehrsunternehmen bietet. Sie allein wird aber nicht ausreichen, um den Deutschlandtakt zu realisieren. Nur mit deutlich mehr Kapazitäten, weniger Engpässen und einer gezielten Erhöhung der Streckengeschwindigkeiten können die verkehrspolitischen Ziele erreicht werden.
Die DB InfraGO AG leistet mit den Generalsanierungen einen Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen und robusten Bestandsnetz, welches die Basis für den Deutschlandtakt bildet. Darüber hinaus gilt es, die notwendigen Aus- und Neubauvorhaben des Bedarfsplans Schiene in zeitlich aufeinander aufbauende Ausbauschritte herunterzubrechen.
Fest steht: Die Umsetzung des Deutschlandtakts ist nicht im Sprint, sondern nur mit sorgfältiger Planung und Qualitätssicherung zu erreichen. Jede Etappe und jede sanierte Strecke bringen die Vision näher.
Titelbild Quelle: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang